Samstag, 23. August 2008

Kristallhöhle Kobelwald und Felsenburg Wichenstein SG

Vom Parkplatz Kobelwald geht es steil bergauf in den Wald bis zum Eingang der Kristallhöhle. Kleine Steintreppen führen ins Innere des Bergs. Die mit Kalzitkristallen übersäten Wände glitzern und funkeln um die Wette, leise plätschert das klare Wasser des Höhlenbachs. Längere Zeit in der Höhle zu verweilen soll das Selbstvertrauen stärken sowie das Immunsystem und den Stoffwechsel anregen, glauben Kraftortanhänger. Anschliessend gehts zur Felsenburg Wichenstein, um die sich verschiedene abenteuerliche Sagen ranken: Raubgesellen, die hier einst gewohnt hätten, sollen bis zum heutigen Tage als grosse schwarze Hunde umherwandeln, und auch von einer Schatzkiste, die von einer grässlichen Kröte bewacht wird, ist die Rede. Als gesicherte Erkenntnis darf hingegen gelten, dass die imposante Frontmauer mit Fenstern und Schiessscharten und der grandiose Blick aus dem Burginneren über die Rheinebene einen Besuch allemal lohnen. (Gabriele Herfort, Beobachter, 13/08)



Route: Ab Parkplatz Kobelwald führt ein Fussweg zur Kristallhöhle, danach gehts weiter zur Burg Wichenstein und dann zurück nach Oberriet.
Dauer: 2 StundenAnreise: mit dem Auto oder dem Rheintalbus nach Oberriet fahren, danach den Schildern folgen
Restaurants: in Kobelwald, Oberriet und Montlingen, sonst ist Picknick angesagt
Öffnungszeiten der Kristallhöhle: zwischen Ostern und 31. Oktober sonntags von 11 bis 17 Uhr, in den Sommerferien täglich.
Höhlenwart: Telefon 071 761 19 77


Naja, so hätte der Tag eigentlich ablaufen sollen und nichts war so. Für mich die momentan härteste Herausforderung seit der Zeit nach meinem Unfall im letzten Jahr.
Ich wusste dass sich das Wetter im Osten erst am Nachmittag verschlechtern wird. Die Anreise mit dem Zug war kein Problem. Die Haltestelle mit dem Postauto habe ich verpasst und musste zurücklaufen. Was danach kam war ein sehr steiler Weg der eine Stunde dauerte bis ich dann schliesslich für eine Viertelstunde auf einen flacheren Teil gekommen bin.
Die Stimmung dort ist sehr speziell und hat etwas Geisterhaftes an sich. Auf dem Weg gibt es alle hundert Meter eine Art Schaufenster in deren sich kirchliche Symbole befinden. Der Ort hier scheint sehr gläubig zu sein. Dem ersten Symbol das ich begegnet bin war betitelt mit "Die Verurteilung". Ich bin dann aus gwunder zu einer anderen gelaufen und dort stand "Der erste Fall". Hmmm... nicht sehr anmutig.
Ich habe mich dann aber nicht weiter darum gekümmert und habe den nächsten Abschnitt der Wanderung nämlich zu der famosen Kristallhöhle begonnen.
Auch hier der Weg war so etwas von Steil. Ich habe ja Zeit und habe kleine Schritte gemacht. Der Weg war mit alten Steinen angegelgt und man bekommt so richtig eine Ahnung wie es bei den Strassen der alten Römern sein musste. Eine richtige Schüttlerei. Oben angekommen und gut beschildert bin ich dann die Treppe hinunter gestiegen die zum Eingang der Höhle führt. Aber was für ein Pech. Die Höhle kann nur mit Höhlenwart betreten werden und keiner war da. Ich habe den Text im Beobachter zuwenig genau studiert.
Ich wollte gehen und wenigstens die alte Burgmauer besichtigen. Da hat es angefangen leicht zu regnen. Schon ein Zufall gell.
Nach einer Pause und als es fast aufgehört hat zu regnen bin ich dann weiter in den Wald marschiert. Was danach gekommen ist war wirklich extrem anstrengend für mich und ich habe mehrere male fast aufgegeben. Ein endloser steiler Weg durch den Wald und es hat wieder begonnen zu regnen. Diesmal aber stärker. Ich habe meine Regensachen angezogen und bin weitermarschiert. Wie schon erwähnt bin ich voll an mein Limit gekommen. Kleine Schritte, viele Pausen und kräftiger Puls. Mein Wille wollte einfach auf diesen Berg und nicht umkehren. So bin ich ohne Puste oben auf dem Berg angekommen. Die Burg konnte ich nicht finden. Aber trotzdem war ich sehr zufrieden, dass ich das gemeistert habe. Muss ja nicht immer alles nach Plan gehen.
Da habe ich mich auf den Rückweg gemacht. Es war wunderbar bei Regen in einem Wald der wunderbar nach Erde geduftet hat. So bin ich wieder bei der Kristallhöhle angekommen. Ein Auto war Parkiert und ich wollte nachsehen ob der Höhlenwart etwa zu Stelle sein würde. Tatsächlich es war Licht und die Ausstellungsvitrine war beleuchtet. Toll danke ich mir, nun komme ich doch noch zu meiner Tour. Da konsultiere ich meinen Fahrplan. Das nächste Postauto fährt in 40 Minuten und danach erst wieder um 21 Uhr. So einen Mist...
So habe ich einen Expressabstieg absolviert. Angeschrieben auf dem Wandertafeln war Oberriet eine Stunde. Ich musste das in 40 Minuten schaffen. Ich bin fast heruntergerollt und natürlich hat es geregnet. Ich habe das Postauto um 5 Minuten verpasst. Ich habe eine Bestellung ans Universum geschickt damit ich ein Postauto erwische. Unten im Oberriet angekommen konnte mir zuerst niemand genau sagen wo die Haltestelle war. Habe sie dann selber gefunden. An der Haltestelle habe ich meine Regensachen ausgezogen und ich sage euch - ich war tropfnass. Die Hosen nass, das T-Shirt und der leichte Pullover nass. Ein Postautp nach Buchs hat es trotzdem gegeben. Was danach kann war eine Heimreise in der ich gefroren habe und mich mit Tee's und Kafee's versucht habe aufzuwärmen. Auf der Heimreise ist dann ein eindrückliches heftiges und dunkles Gewitter vorbeigezogen. Eva hat mich am Bahnhof abgeholt, danach habe ich heiss geduscht und meine Lieblingsspaghettis um 23 Uhr gekocht und zufrieden mit ein Glas Rotwein den Tag beendet. Krass gäu!

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